Gegnervorschau: Türkgücü München

Gegnervorschau: Türkgücü München

Am 33. Spieltag der 3. Liga Saison 2020/21 trifft die Spielvereinigung auf Türkgücü München. Wir blicken auf die Geschichte unseres Gastes, sowie auf die Bilanz gegen die Spielvereinigung.

Türkgücü München: Im Jahr 2001 wurde Türkgücü München unter dem Namen Türkischer SV München gegründet. Der Verein sieht seine Grundlage in der Geschichte des 1975 gegründeten SV Türk Gücü München, der im Jahr 2001 Insolvenz anmelden musste und schließlich aufgelöst wurde.

Die Geschichte des Vereins „Türkische Kraft“ findet seinen Anfang 1972, als sich eine Gruppe türkischer Migranten zusammenfindet, die 1975 den Verein SV Türk Gücü München gründet. In der Saison 1982/83 gelingt es dem Verein die Meisterschaft der A-Klasse zu gewinnen und so erstmals in die damals fünftklassige Bezirksliga aufzusteigen.

Bereits in der zweiten Saison feiert Türk Gücü die Bezirksligameisterschaft und steigt damit 1985 erstmals in die Landesliga Süd auf. Als Aufsteiger belegt man am Ende der Saison 1985/86 einen guten siebten Tabellenplatz und schon in der Folgespielzeit greift man oben an. Zum Aufstieg reicht es aber nicht ganz, einen Punkt Rückstand hat man am Saisonende auf den ebenfalls aufstiegsberechtigten Vizemeister und wird Dritter. In der Saison 1987/88 gelingt Türk Gücü dann der bis dato größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Als Meister der Landesliga Süd steigt man in die damals drittklassige Bayernliga auf. Damit war man nach Türkiyemspor Berlin der zweite von türkischstämmigen Sportlern gegründete Verein der drittklassig spielte.

Türk Gücü geriet in seiner ersten Bayernligasaison 1988/89 nie in Abstiegsgefahr und wurde am Saisonende Sechster. Auch in den beiden folgenden Spielzeiten konnte der Verein sich in der Bayernliga halten, wurde Siebter (1989/90) und Zwölfter (1990/91). Konnte man in den ersten drei Spielzeiten in der Bayernliga noch regelmäßig vierstellige Zuschauerzahlen verzeichnen (u.a. 11.000 gegen 1860 München), zeichnete sich auch dort ein schleichender Niedergang an. 1991/92 kamen selbst gegen den späteren Meister Unterhaching nur 500 Zuschauer. Zur Winterpause nach 20 Spieltagen stand man auf dem 7. Tabellenplatz. 1992 gelangen den Rot-Weißen nur vier Siege und man stürzte bis auf den 13. Tabellenplatz ab. Da man mit dem Tabellenvierzehnten SC 08 Bamberg punktgleich war, besagten die Regularien damals ein Entscheidungsspiel. Dieses verlor man unglücklich 5:6 nach Elfmeterschießen und musste damit in die Relegation. In der Relegation konnte man die erste Runde gegen Heidingsfeld gewinnen, verlor dann aber gegen die SpVgg Landshut, womit das Seuchenfrühjahr im Abstieg in die Landesliga endete.

In der Landesliga fanden sich die Rot-Weißen schnell zurecht, wurden am Saisonende 1992/93 aber allerdings nur Dritter. In der Folgespielzeit gelang der Mannschaft die ersehnte Rückkehr in die Bayernliga, die aber nach der Einführung der Regionalligen zur Saison 1994/95 nur noch viertklassig war. Nach einem souveränen Klassenerhalt 1995, stieg man im zweiten Jahr sang und klanglos ab. 1997/98 wurde man noch einmal Vizemeister, scheiterte allerdings in den Aufstiegsspielen an der 2. Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Bis zur Insolvenz des SV Türk Gücü im Jahr 2001 blieb der Verein Teil der Landesliga Süd.

Der neu gegründete Türkische SV München übernahm zur Saison 2001/02 den Startplatz des SV Türk Gücü, musste aber gleich in seiner ersten Saison den Abstieg in die sechstklassige Bezirksoberliga hinnehmen. Drei Spielzeiten später stieg man erneut ab und auch die Bezirksliga konnte man 2007/08 nicht mehr halten. Zur Saison 2008/09 fand man sich am Tiefpunkt angekommen, als man in der Kreisliga München um Punkte kämpfte und selbst dort nur Fünfter wurde.

Nach der Saison 2008/09 fusionierte der Verein mit dem SV Ataspor, der sich 1981 vom ursprünglichen SV Türk Gücü abgespalten hatte und lief fortan als SV Türkgücü-Ataspor auf. Da Ataspor in der Bezirksliga spielte, nahm der neue Fusionsverein das Spielrecht von Ataspor wahr. Als Vizemeister der Spielzeit 2012/13, konnte Türkgücü-Ataspor sich über die Relegationsspiele schließlich wieder für die Landesliga qualifizieren.

2016 stieg der finanzstarke Unternehmer Hasan Kivran, der selbst für den SV Türk Gücü gespielt hatte, als Präsident ein. Mit seinen finanziellen Mitteln folgte ein komentenhafter Aufstieg des Vereins. Nach der Landesligameisterschaft 2017/18 und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bayernliga Süd, gelang dem Verein, mit einer fast komplett ausgetauschten Mannschaft, auch der Durchmarsch in die Regionalliga Bayern. Zur Spielzeit 2019/20 benannte man sich schließlich in Türkgücü München um und erhielt zudem ein überarbeitetes Vereinswappen. Nach 14 Spieltagen übernahm die Mannschaft die Tabellenspitze und hielt sie auch inne, als die Saison wegen Corona unterbrochen wurde. Da der Bayerische Fußballverband seine Saison nicht abbrach, wurde Türkgücü nur aus der Wertung genommen und als Aufsteiger für die 3. Liga gemeldet.

Das erste Spiel: Fand am 17. September 2002 im Rahmen des Halbfinales im Toto-Pokal des Fußballkreises München statt. 300 Zuschauer sahen im Sportpark einen 3:0 (1:0) Sieg der drittklassigen Spielvereinigung, gegen den damals noch als Türkischer SV 1975 auflaufenden sechstklassigen Bezirksoberligisten.

Aufstellung der SpVgg: Ist leider nicht bekannt

Tore für Unterhaching: 1:0 Angelo Vaccaro (14.), 2:0 Maximilian Nicu (57.), 3:0 Angelo Vaccaro (66.)

Bilanz: Vier Begegnungen gab es bisher zwischen den Rot-Blauen und Türkgücü, wobei man sich bereits drei Mal im Toto-Pokal gegenüber stand. Zwei Partien konnte Unterhaching gewinnen, unvergessen das 3:2 in Heimstetten, als die Rot-Blauen mit dem Schlusspfiff den Siegtreff erzielten. Zuletzt gab es im März ein 0:2 in der Qualifikationsrunde für die Drittligisten. In der 3. Liga gab es im Januar 2020 ein 0:0 bei Türkgücü. Torverhältnis: 6:4 für die SpVgg.

Wissenswert: Gegen den 2001, nach einer Insolvenz, aufgelösten Verein SV Türk Gücü München bestritt die Spielvereinigung zwischen 1988 und 1991 insgesamt 6 Partien in der damals drittklassigen Bayernliga. Neben zwei Siegen gab es drei Unentschieden und eine Niederlage. Torverhältnis: 8:6 für Unterhaching.

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