Gegnervorschau: MSV Duisburg

Gegnervorschau: MSV Duisburg

Am Sonntag den 15. Dezember 2019 kommt es zum Duell Tiger gegen Zebras. Im Rahmen des 19. Spieltages der 3. Liga Saison 2019/20 kommt der MSV Duisburg in den Sportpark. Wir blicken auf den Gegner und die Statistik mit unserer Spielvereinigung Unterhaching.

MSV Duisburg: Der Meidericher Spielverein 02 Duisburg wurde am 2. Juni 1902 gegründet und nahm schon im gleichen Jahr am Spielbetrieb der C-Klasse teil. Im dritten Jahr gelang der erste Aufstieg des jungen Vereins und schon 1910 stieg man in die A-Klasse auf. 1913 gewann der Verein alle Spiele und stieg erneut auf.

Trotz Kriegsausbruch im Jahr 1914, wurde in Meiderich weiter Fußball gespielt und die Zebras konnten 1915 – als Ruhrmeister – den Kriegspokal des Westdeutschen Fußballverbandes gewinnen. 1919 schloss sich der MSV mit dem TV 1880 zum Meidericher TuS 1880 zusammen. Unter neuem Namen gelang 1923 auch der erste Aufstieg in die Gauliga Niederrhein.

Nach der reinlichen Scheidung zwischen Fußball und den anderen modernen Sportarten in den Jahren 1923/24 liefen die Blau-Weißen wieder als Meidericher SV auf. In den Folgejahren erreichte man vordere Platzierungen, musste sich aber mehrfach der örtlichen Konkurrenz der Duisburger SpV und des Duisburger FV 08 geschlagen geben. 1927 verlor man das Entscheidungsspiel um Platz eins gegen den FV 08 mit 2:3. 1928 konnte man Preußen Krefeld nichts entgegensetzen und wurde erneut nur Vizemeister.

In der Saison 1929/29 wurde man Meister der Bezirksliga Gruppe A und benötigte vier Entscheidungsspiele gegen die SpVgg Oberhausen-Styrum, um die Meisterschaft des Niederrheins zu feiern. Auch in der Westdeutschen Meisterschaft kam es durch Punktgleichheit zu einem Entscheidungsspiel. Gegen Schalke 04 unterlag man mit 1:2, qualifizierte sich als Vizemeister Westfalens aber trotzdem erstmals für die Deutsche Meisterschaft. Bereits in der ersten Runde, dem Achtelfinale kam aber das Aus für die Meidericher, als man im heimischen Stadion mit 2:3 gegen den Hamburger SV verlor.

1931 erreichte man erneut das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wie zwei Jahre zuvor, scheiterte man aber bereits im Achtelfinale. In München unterlag man dem SV 1860 (heutiger TSV 1860) nach einem 1:1 zur Halbzeit mit 1:4. Im Jahr darauf scheiterte man gegen Schalke im Halbfinale um die Westdeutsche Meisterschaft.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 brachte einen sportlichen Einschnitt für den Verein. Obwohl man in der Gruppe B Vizemeister wurde, fand man keine Berücksichtigung bei der Einführung der neuen Gauligen. Aufgrund des Abstieges verließen viele Leistungsträger den Verein und der MSV war bis Kriegsausbruch in der Bezirksklasse gefangen.

Nach Ende des Krieges verpasste man in der Saison 1946/47 die Qualifikation zur Oberliga West mit einem fünften Platz deutlich und wurde in die zweitklassige Landesliga Niederrhein eingruppiert. Nach Platz zwei im ersten Jahr, qualifizierte man sich 1949 mit einem dritten Platz für die neu eingeführte II. Division. 1950/51 wurde mit der souveränen Meisterschaft die Rückkehr in die Oberliga gefeiert, womit man nach fast zwei Jahrzehnten die Wedau wieder Erstligafußball sah.

Die erste Saison schloss der MSV auf einem guten achten Platz ab. 1953 konnte man mit Platz vier für eine Überraschung sorgen, ehe der sportliche Erfolg aussetze. Nach einem elften Platz 1954, lief der MSV 1955 als Fünfzehnter ein und stieg in die II. Division ab. Es sollte allerdings der letzte Abstieg der Zebras für über 30 Jahre sein. Mit einem zweiten Platz und dem sofortigen Wiederaufstieg, korrigierte man den Ausrutscher bereits im Folgejahr.

Nach dem Wiederaufstieg fuhr der Verein in den Folgejahren durchweg einstellige Tabellenplätze ein. 1961 wurde man zwar nur Elfter, doch im Jahr vor der Gründung der Bundesliga wurde man Dritter hinter dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund. Obwohl die Zebras in der Zwölfjahreswertung des Westens nur auf dem sechsten Platz landeten, wurde man Gründungsmitglied des neuen Oberhauses.

Die Premierensaison der Bundesliga 1963/64 sollte bis heute zur erfolgreichsten Spielzeit des MSV Duisburg werden. Durch eine starke Rückrunde wurde man hinter dem 1. FC Köln Deutscher Vizemeister. Am 26. März 1966 feierte der MSV mit einem 9:0 (4:0) bei Tasmania Berlin den bis heute gültigen höchsten Auswärtssieg in der Geschichte der Fußballbundesliga. Im gleichen Jahr erreichte man erstmals das Finale im DFB-Pokal, verlor dort aber gegen Bayern München mit 2:4.

Die Folgejahren ließ der Zuschauerzuspruch nach und damit wuchsen die finanziellen Probleme. 1970 wurde die Duisburger nur fünfzehnter und mussten lange um den Klassenverbleib bangen. 1975 erreichte der Verein zum zweiten Mal das Finale im DFB-Pokal. Trotz der 0:1-Niederlage qualifizierte man sich als Pokalfinalist erstmals für den Europokal. In der ersten Runde setzte man sich gegen den griechischen Pokalsieger Enosis Neon Paralimni durch. Trotz Hinspielsieg scheiterte man in der zweiten Runde an Levski Sofia, die sich aufgrund der Auswärtstorregel durchsetzen konnten.

Mitte der 1970er Jahre stabilisierte man sich im Mittelfeld der Liga und fuhr 1977 mit einem sechsten Tabellenplatz wieder eine einstellige Platzierung ein. 1978 erreichte man in der Liga den sechsten Tabellenplatz und qualifizierte sich erneut für Europa.

Der UEFA-Pokal-Saison 1978/79 wurde zur Glanzstunde der Meidericher. Nach Siegen über Lech Posen, Carl Zeiss Jena, Racing Straßburg und Honvéd Budapest erreichte man das Halbfinale. Dort kam es zum Duell mit dem Deutschen Vizemeister Borussia Mönchengladbach. Im Hinspiel ging der MSV zwei Mal in Führung, musste sich aber mit einem 2:2 begnügen. Das Rückspiel gewann der spätere UEFA-Pokalsieger Mönchengladbach dann aber deutlich mit 4:1 und somit endete der Traum vom Finale für die Zebras.

Nach den glänzenden Europapokalnächten kehrte der Ligaalltag und auch die finanziellen Probleme zurück an die Wedau. Zweistellige Tabellenplätze waren die Folge und in der Saison 1981/82 kam es dann zum Super-Gau, als man als Tabellenletzter erstmals seit 1955 wieder absteigen musste.

Nach einer turbulenten ersten Saison stabilisierte man sich im zweiten Jahr und erreichte als Dritter die Relegationsspiele zur Bundesliga, konnte sich aber gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt nicht durchsetzen. Die hohe Schuldenlast drückte den MSV immer weiter und 1986 stürzte auch deshalb man in die Oberliga ab.

Zwar wurden die Zebras in der ersten Oberliga-Saison Vizemeister, verpassten damit aber die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Als Zweiter spielte man allerdings in der Deutschen Amateurmeisterschaft. Nach Siegen gegen Eintracht Haiger und Tennis Borussia stand man im Finale gegen die Amateure des FC Bayern München. Ein 4:1-Sieg setzte dem MSV Duisburg die Krone der Deutschen Amateurmeisterschaft 1987 auf. Nach der Oberliga-Meisterschaft 1988, musste man sich Hertha BSC und Eintracht Braunschweig in der Aufstiegsrunde geschlagen geben. Erst 1989 gelang nach der erneuten Meisterschaft der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga.

Ohne Sorgen beendete der Verein die Saison 1989/90 auf einem zehnten Tabellenplatz und blies im Jahr darauf zum Angriff auf die Bundesliga. Mit der Vizemeisterschaft hinter dem FC Schalke 04 feierten die Duisburger nach zehn Jahren die Rückkehr in das Oberhaus.

Die Aufstiegseuphorie hielt bis zum 13. Spieltag, als der MSV auf dem zweiten Tabellenplatz stand. Am Ende der Spielzeit musste man als 19. zurück ins Unterhaus. Es folgte der sofortige Wiederaufstieg in der Folgesaison. Dieses Mal war es das schwere zweite Jahr, das dem Verein den erneuten Abstieg brachte. Wieder brauchte man nur eine Spielzeit, um in die Bundesliga zurück zu kehren.

Der Aufsteiger erreichte souverän den Klassenerhalt und lief als Neunter des Klassements ein. 1998 erreichte man zum insgesamt dritten Mal das Finale um den DFB-Pokal. Im Finale unterlag man dem Rekordpokalsieger FC Bayern München mit 1:2 und musste wie bereits 1966 den Münchner den Vorzug lassen.

Durch die Teilnahme im Finale um den DFB-Pokal, qualifizierte man sich erneut für Europa. Im Pokalsiegerwettbewerb war aber bereits in der ersten Runde der KRC Genk zu stark. 1999/2000 wurde zur Horrorsaison für die Zebras. Erst am 13. Spieltag konnte man die erste von insgesamt nur vier Partien gewinnen. Als Tabellenletzter stieg man sang und klanglos aus der Bundesliga ab.

Zwischen 2001 und 2004 steigerte man sich in der 2. Bundesliga Jahr für Jahr um als Vizemeister der Spielzeit 2004/05 zurückzukehren. Als Aufsteiger konnte man allerdings nur 27 Punkte erspielen und stieg erneut als Tabellenschlusslicht ab. 2007 gelang dem Verein der sofortige Wiederaufstieg, aber die Saison 2007/08 wurde zur bis dato letzten Spielzeit des MSV Duisburg in der Bundesliga. Wieder wurde man nur 18. und somit musste man zum sechsten Mal aus der Bundesliga absteigen.

In den Folgejahren stabilisierte sich der Verein in der 2. Bundesliga und erreichte 2011 sogar sein insgesamt viertes DFB-Pokalfinale (0:5 gegen den FC Schalke 04). Gleichzeitig drückten den Verein aber wieder einmal finanzielle Probleme, die in der Saison 2012/13 mit dem Lizenzentzug endeten und die Zebras in die 3. Liga beförderte.

Nach einer Übergangssaison konnten die Blau-Weißen 2015 die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern. Platz 16 reichte nicht zum Ligaverbleib und so musste man erneut in die 3. Liga. Der Meisterschaft 2017 folgte zwei Spielzeiten im Unterhaus des deutschen Fußballs. Nach dem Abstieg in der letzten Spielzeit, als der MSV wieder einmal 18. einer Liga wurde, spielt man nun in der vierten Saison in der 3. Liga.

Das erste Spiel: 2.000 Zuschauer sahen am 22. Oktober 1989, in der Hachinger Grünau, ein 1:1 (0:1) Unentschieden. Die Partie war Teil des 14. Spieltags der 2. Bundesliga Saison 1989/90.

Erster Torschütze für die SpVgg: Klaus Glaner konnte in der 55. Minute den 1:1-Ausgleich für Rot-Blau erzielen.

Bilanz: 20 Vergleiche gab es bisher in der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga. Dabei ging Rot-Blau lediglich fünf Mal als Sieger vom Feld. Ganzen elf Niederlagen stehen vier Unentschieden entgegen. In Meiderich sieht die Bilanz noch nüchterner aus, lediglich fünf Punkte gab es an der Wedau für Unterhaching. Der einzige Sieg datiert vom 8. Februar 2004. Den 1:0-Siegtreffer erzielte damals Sebastian Helbig. Das Gesamttorverhältnis liegt bei 17:31 Toren aus Rot-Blauer Sicht.

Wissenswert: Der MSV Duisburg war die erste Mannschaft, gegen die die Spielvereinigung in der Bundesliga gewann. Im Rahmen des zweiten Spieltages der Saison 1999/2000 gab es einen 2:0-Sieg. Torschützen waren Altin Rraklli (68. Foulelfmeter) sowie Oliver Straube (80.). Mehr dazu bei „heute vor 20 Jahren“.

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