Gegnervorschau: Chemnitzer FC

Gegnervorschau: Chemnitzer FC

Zu unserem ersten Montagabend-Spiel der laufenden Saison empfängt die Spielvereinigung den Chemnitzer FC im Sportpark. Wir werfen einen Blick auf den Gegner und auf die Statistik in Vergleichen mit unserer Spielvereinigung.

Chemnitzer FC: Die Anfänge des Fußballs in Chemnitz gehen auf das Jahr 1899 zurück, als der Chemnitzer FC Britannia gegründet wurde. Der knapp ein halbes Jahr später in Chemnitzer Ballspiel-Club umbenannte Verein war Anfang 1900 Gründungsmitglied des Deutschen Fußballbund. Trotz sportlicher Erfolge, wie dem Gewinn des mitteldeutschen Fußballpokals 1927 oder dem Einzug ins Finale der mitteldeutschen Meisterschaft, musste der Verein 1933 Konkurs anmelden. Noch im gleichen Jahr wurde der Nachfolgeverein Chemnitzer BC 1933 gegründet, welcher von 1939 bis zur kriegsbedingten Einstellung des Spielbetriebs 1944 in der Gauliga spielte.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die SG Chemnitz Nord gegründet, die 1948 in BSG Fewa Chemnitz und 1951 in BSG Chemie Chemnitz umbenannt wurde. Als das DDR-Regime am 10. Mai 1953 den Namen der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt änderte, firmierte der Verein bis 1956 als BSG Karl-Marx-Stadt, dann als SC Motor. 1954 stieg die BSG als Meister der DDR-Liga in die DDR-Oberliga auf. Dort traf man auf den vermeintlichen Stadtrivalen SC Wismut Karl-Marx-Stadt, der sich aus der BSG Wismut Aue zusammensetzte und seine Heimspiele auch in Aue austrug. Nach der Saison 1957 musste man aus der DDR-Oberliga abstiegen und wurde im Folgejahr sogar in die drittklassige II.-DDR-Liga durchgereicht. Es dauerte fünf Jahre, ehe man 1962 wieder ins Oberhaus zurückkehren konnte. 1963 gab es die nächste Namensänderung, bei der man das Motor aus dem Vereinsnamen strich. In dieser Zeit lief der Verein auch erstmals in himmelblauen Trikots auf, dem Markenzeichen des Vereins.

Am 15. Januar 1966 wurde der FC Karl-Marx-Stadt und damit der Vorgänger des Chemnitzer FC gegründet, er übernahm die Mannschaft des SC Karl-Marx-Stadt. Bereits in der ersten kompletten Spielzeit 1966/67, wurde der FC Karl-Marx-Stadt Fußballmeister der DDR. Bis heute der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Europapokal der Landesmeister scheiterte man bereits in der ersten Runde. Der RSC Anderlecht konnte beide Spiele gewinnen und auch in der Liga lief es für die himmelblauen alles andere als gut, man wurde nur sechster in der Endabrechnung. 1970 gab es den Schock im Chemnitzer Fußball, als der Verein in die DDR-Liga absteigen musste. Zwar wurde der Abstieg – in der Folgesaison – umgehend korrigiert, aber es dauerte lange, bis der FCK wieder Erfolge feiern konnte.

Nach vielen Jahren Abstiegskampf und Mittelmäßigkeit in der DDR-Oberliga konnte man 1983 in das Finale des FDGB-Pokals einziehen, welches man gegen Magdeburg verlor. Erst Ende der 80er Jahre hatte der Verein wieder Erfolge zu feiern. 1988/89 wurde man Dritter und qualifizierte sich für den UEFA-Pokal, in welchem man die dritte Runde erreichte. Im gleichen Jahr erreichte man auch das Pokalfinale, verlor aber gegen den FC Dynamo. In der letzten Spielzeit der DDR-Oberliga 1989/90, wurde der FC Karl-Marx-Stadt Vizemeister hinter Dymamo Dresden und qualifizierte sich erneut für den UEFA-Pokal, scheiterte aber bereits in der ersten Runde an Borussia Dortmund.

Als fünfter der Übergangssaison 1990/91 qualifizierte sich der am 13. Juni 1990 gegründete Chemnitzer FC für die 2. Bundesliga Süd. Fünf Spielzeiten konnte man sich im Fußball-Unterhaus halten, ehe es für drei Jahre in die Regionalliga ging. Zur Spielzeit 1999/2000 kehrte der CFC zuletzt für zwei Spielzeiten in die 2. Bundesliga zurück. 2006 stieg man erstmals in die Viertklassigkeit ab. Als 2008 die 3. Liga eingeführt wurde, qualifzierte sich der Verein als Vizemeister für die neu geschaffene Regionalliga Nord. Nach insgesamt fünf Spielzeiten viertklassig, stieg man 2011 als Meister in die 3. Liga auf.

Sieben Spielzeiten hielt sich der Verein in der Eliteliga des DFB, ehe man 2018 von der Schuldenlast erdrückt wurde und Insolvenz anmelden musste. Dem Verein wurden daher vom DFB neun Punkte abgezogen, aber auch ohne diesen Punktabzug wäre der Verein abgestiegen. Trotz laufendem Insolvenzverfahren kehrte der Verein als Meister der Regionalliga Nordost umgehend zurück in die 3. Liga.

Das erste Spiel: Fand am 22. Spieltag der 2. Bundesliga Saison 1992/93 statt. Am jenem 20. November 1992 sahen 1000 Zuschauer eine 0:2 Niederlage der SpVgg, im erst wenige Monate altem Sportpark.

Erster Torschütze für die SpVgg: Alexander Löbe zum zwischenzeitlichen 1:2 (49.), bei der 2:4 Niederlage im Chemnitzer Sportforum am 30. Mai 1993.

Bilanz: Seit der Saison 1992/93 kreuzten sich die Wege der SpVgg mit den Sachsen in 14 Vergleichen. Die Bilanz ist dabei, mit nur drei Siegen, ziemlich ernüchternd. In Chemnitz konnte die Spielvereinigung lediglich eines von insgesamt drei Unentschieden holen. Acht Spiele gingen an Chemnitz. Gesamttorverhältnis: 16:29.

Wissenswert: In Chemnitz erlebte die Spielvereinigung 1993 eine der bittersten Niederlagen der frühen Profijahre. In der Saison 1992/93 spielten aufgrund der Wiedervereinigung 24 Mannschaften in der 2. Bundesliga, was insgesamt 46 Spieltage und sechs Absteiger zur Folge hatte. Nach einem äußerst schlechten Saisonstart mit sechs Niederlagen in Folge, fand sich der Aufsteiger aus der Vorstadt auf dem letzten Platz wieder. Langsam kämpfte sich die Adrion-Elf an die Nichtabstiegsplätze ran, trotzdem zog man in Unterhaching nach einem 1:1 gegen Osnabrück die Reißleine. Für die restlichen sechs Partien wurde Alt-Trainer Peter Grosser verpflichtet, aber auch er konnte den Abstieg nicht verhindern. Die Mannschaft gewann die beiden ersten Spiele unter Grosser und erarbeitete sich mit einem Unentschieden gegen Wolfsburg ein Endspiel in Chemnitz. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt am letzten Spieltag gegen den schon als Absteiger feststehendem FC Remscheid möglich gewesen. Um die 800 Schlachtenbummler aus Unterhaching begleiteten die Spielvereinigung am 30. Mai 1993 in 15 Bussen. Für 20 Mark bekamen die Fans nicht nur die Eintrittskarte, sondern auch Essen und Getränke. Insgesamt benötigte man 1500 Liter Bier, 500 Würstchen, 1300 Leberkäsesemmeln, 40 kg Aufschnitt und 3500 Brezn. Die SpVgg verlor 2:4 und musste – wie 1989/90 – nach nur einer Spielzeit wieder zurück in die Bayernliga.

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