Gegnervorschau: 1. FC Magdeburg

Gegnervorschau: 1. FC Magdeburg

Zum vorletzten Heimspiel der Saison kommt der ehemalige Europapokalsieger 1. FC Magdeburg in den Sportpark. Wir blicken auf den Gegner und die Statistik mit der Spielvereinigung.

1. FC Magdeburg: wurde am 22. Dezember 1965 gegründet und übernahm die Mannschaft sowie den Startplatz des SC Magdeburg, der kurze Zeit zuvor den Zusatz „Aufbau“ aus dem Vereinsnamen gestrichen hatte. Die erste sportliche Macht in Magdeburg bildete der Magdeburger FC Viktoria 1896, der von 1906 bis 1909 vier Jahre in Folge die Meisterschaft der Gauliga Mittelelbe holte. Später bekam Viktoria mit dem FuCC Cricket-Viktoria Magdeburg sportliche Konkurrenz und nach Ende des ersten Weltkrieges errang mit dem SC Preußen ein weiterer Verein überregionale Erfolge.

Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen und die Gauligen einführten, qualifizierten sich mit dem FV Fortuna dem SC Preußen und dem FC Viktoria gleich drei Magdeburger Mannschaften für die höchste Spielklasse im dritten Reich. In den nächsten Jahren wurde der FuCC Cricket-Viktoria die klare Nummer eins in Magdeburg. 1936 und 1938 konnte man die Vizemeisterschaft im Gau feiern. 1942 stieg Viktoria aber ab, womit Magdeburg von der Fußballbühne verschwand.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges gründete sich mit der SG Sudenburg im Herbst 1945 ein erster Vorläufer des heutigen 1. FC Magdeburg. 1949 schloss man sich mit der SG Lemsdorf zur SG Eintracht Sudendorf zusammen und spielte Ende der 1940er Jahre in der Landesklasse Sachsen-Anhalt. Das DDR Regime führte 1950 das System der Betriebssportgemeinschaften ein und so wurde aus der SG Eintracht die BSG Krupp Gruson Magdeburg. 1951 stieg man in die zweitklassige DDR Liga auf und spielte dort fortan als BSG Stahl Magdeburg. Ein Jahr später lief man dann als BSG Motor Mitte auf und wurde wie im Vorjahr Vierter. In den folgenden Jahren verpasste die BSG mehrfach den Aufstieg in die DDR Oberliga.

1955 wurde der SC Aufbau Magdeburg gegründet, um damit einen Schwerpunkt-Sportklub zu entwickeln. Im August 1957 wurde die Sektion Fußball der BSG Motor dem SC Aufbau zugeschlagen, um die Kräfte weiter zu bündeln. Der erhoffte Aufstieg blieb aber erst einmal aus. Erst nach der Saison 1959 (die DDR spielte in dieser Zeit nach dem Kalenderjahr), feierte man den Aufstieg in die höchste Spielklasse der DDR. Der SC Aufbau erreichte in seiner ersten Spielzeit in der Oberliga einen guten siebten Platz, gefolgt von einem neunten und zwei elften Plätzen. 1963/64 konnte man erstmals den DDR-Pokal, den FDBG-Pokal gewinnen. In Dessau gab es einen 3:2-Sieg gegen den SC Leipzig und die damit verbundene erstmalige Qualifikation für Europa.

Im Europapokal der Pokalsieger der Saison 1964/65 traf man in der erste Runde auf Galatasaray Istanbul. Nach zwei 1:1-Unentschieden, stand es auch im Entscheidungsspiel nach 120 Minuten 1:1-Unentschieden. Der damals übliche Münzwurf entschied das Spiel zu Gunsten von Galatasaray. Seinen Pokalerfolg aus dem Vorjahr konnte der SC Aufbau 1965 wiederholen und gewann durch ein 2:1 gegen Motor Jena zum zweiten Mal den Pokal.

1965 beschloss das Regime die Bildung von eigenständigen Fußballclubs und so wurde im Dezember 1965 der 1. FC Magdeburg gegründet. Dieser übernahm die Mannschaft, sowie den Startplatz des SC Aufbau in der DDR Oberliga. Im europäischem Pokalsiegerwettbewerb konnte man bis ins Viertelfinale vordringen, wobei besonders der 8:1-Heimsieg gegen den FC Sion zu erwähnen ist. Auf die rauschenden Europapokalnächte folgte die tristes des Ligaalltags und am Ende der Saison musste man sogar den Abstieg in die DDR Liga hinnehmen.

Ironischerweise wurde der Ausflug in die Zweitklassigkeit der Anfang des sportlichen Aufschwunges. Lediglich drei Mal musste man in der DDR-Liga als Verlierer vom Platz und feierte dementsprechend die Meisterschaft sowie den Wiederaufstieg. Der Aufsteiger spielte die kommende Spielzeit auf einer Welle der Euphorie. In der Endabrechnung wurde man Dritter und diesen Erfolg konnte man 1969 sogar wiederholen. Zudem gewann man erneut den FDGB-Pokal.

Die 1970er Jahre wurden zur Sternstunde des Vereins aus Sachsen-Anhalt. 1972 holte man die vielumjubelte erste DDR-Meisterschaft an die Elbe, 1973 erneut den FDGB-Pokal. Die Saison 1973/74 wurde zur bis dato größten der Vereinsgeschichte. Mit drei Punkten Vorsprung vor dem FC Carl Zeiss Jena konnte man zum zweiten Mal die DDR-Meisterschaft erringen. Den vielleicht noch etwas größeren Erfolg feierte man auf internationaler Bühne, als man nach Siegen gegen NAC Breda, Banik Ostrau, PFC Beroe Stara Zagora und Sporting Lissabon ins Endspiel einziehen konnte. In Rotterdam gewann man vor der Minuskulisse von nur 4644 Zuschauern mit 2:0 gegen den AC Mailand.

In der Saison 1974/75 nahm der amtierende Europapokalsieger der Pokalsieger am Landesmeisterwettbewerb teil und traf dort im Achtelfinale auf den Titelverteidiger FC Bayern München, der beide Spiele gewinnen konnte. Eigentlich hätte dieses Spiel schon im Rahmen des Europäischem Supercups ausgetragen werden sollen, die Teilnahme an diesem Spiel wurde dem Verein aber vom Regime der DDR verboten. In der Oberliga konnte man den Titel verteidigen und gewann somit die dritte und letzte Meisterschaft.

1977 und 1978 musste man jeweils der SG Dynamo Dresden den Vortritt lassen und wurde Vizemeister. 1978 versaute man den Dresdnern den Doublegewinn und konnte durch einen 1:0-Sieg im Endspiel den FDGB-Pokal nach Sachsen-Anhalt holen. 1979 stand man dem BFC Dynamo im Endspiel gegenüber und konnte durch einen 1:0-Sieg nach Verlängerung den Pokal verteidigen.

In den 1980er Jahren wurden die sportlichen Erfolge schmäler. In der Oberliga lief man zwar zumeist im vorderen Drittel ein, wobei der dritte Platz 1981 die beste und der siebte Platz 1988 die schlechteste Platzierung waren. 1983 stand man letztmals im Finale um den FDGB-Pokal und konnte dieses erneut gewinnen, Finalgegner FC Karl-Marx-Stadt wurde in Berlin deutlich mit 4:0 Toren bezwungen.

Der 1. FC Magdeburg gehörte zu den Verlierern der Deutschen Wiedervereinigung. In der letzten Saison der Oberliga 1990/91 wurde der Verein nach einem dritten Platz im Vorjahr nur Zehnter. In der anschließenden Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga konnte man keinen Sieg erringen und so fand sich der ehemalige Europapokalsieger zur Saison 1991/92 in der Drittklassigkeit wieder.

Nach der Vizemeisterschaft 1992 wurde die Oberliga das sportliche Zuhause, welche durch Einführung der Regionalligen 1994 allerdings nur noch viertklassig war. Als man 1995 Zwölfter wurde, wollten nicht einmal mehr 450 Zuschauer im Schnitt die Auftritte der Blau-Weißen sehen. 1997 gelang mit der Meisterschaft der Aufstieg in die Regionalliga, in der man 1999 kurzzeitig von der Rückkehr auf die große Fußballbühne träumte. Am Ende der Saison musste man aber Chemnitz sowie dem VfB Leipzig den Vortritt lassen und wurde Dritter.

Zur Saison 2000/01 führte der DFB die zweigleisige Regionalliga ein, wofür man sich aber in Magdeburg vorerst nicht qualifizieren konnte und so musste der FCM für eine Spielzeit zurück in die Oberliga. Neben der Oberliga-Meisterschaft feierte man auch erstmals Erfolge im DFB-Pokal. Der 1. FC Köln, Bayern München sowie der Karlsruher SC wurden ausgeschaltet, ehe man am späteren Sieger Schalke 04 scheiterte. Trotz der zusätzlichen Einnahmen aus dem DFB-Pokal konnte die schon bestehende finanzielle Schieflage nicht korrigiert werden und deshalb musste der Verein 2002 Insolvenz anmelden, was zum Zwangsabstieg aus der Regionalliga führte, in die man gerade erst zurückgekehrt war. Vier Jahre dauerte es bis man erneut die Meisterschaft erringen konnte und die Rückkehr in die Regionalliga feierte.

Nach einem dritten Platz 2006/07 wurden die sportlichen Erfolge spärlicher. 2012 blieb man trotz eines letzten Tabellenplatz in der Regionalliga, da diese von vier auf fünf Staffeln erweitert wurde. Dieser letzte Platz war aber so etwas wie eine Initialzündung für den Verein. 2014 wurde man Vizemeister und 2015 feierte man die Meisterschaft. Gegen den Südwest-Regionallligisten Kickers Offenbach konnte man sich erfolgreich durchsetzen und so in die 3. Liga aufsteigen.

Der FCM spielte von Anfang an eine gute Rolle in der 3. Liga und erreichte als Aufsteiger den vierten Platz, diesen Erfolg konnte man in der zweiten Spielzeit wiederholen. 2017/18 wurde man dann Meister und feierte souverän den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Es blieb aber bei einem einjährigem Gastspiel im Fußball-Unterhaus. Als 17. musste man zurück in die 3. Liga, in der man derzeit seine insgesamt vierte Spielzeit bestreitet.

Das erste Spiel: Fand am 21.10.2017 im Rahmen des 13. Spieltag der 3. Liga-Saison 2017/18 statt. 16.384 Zuschauer in der Arena in Magdeburg sahen einen 3:0-Auswärtssieg der Schromm-Elf.

Erster Torschütze für die SpVgg: Thomas Hagn traf bereits nach 120 Sekunden ins Tor der Gastgeber. Die weiteren Torschützen an diesem Tag waren Stephan Hain (44.) und Max Dombrowka (65.).

Bilanz: Drei Partien gab es erst zwischen dem FCM und der Spielvereinigung. Nach dem Sieg im ersten Spiel ging die Spielvereinigung in den beiden anderen Partien als Verlierer vom Platz. Gesamttorverhältnis: 3:4 aus Sicht der Rot-Blauen.

Wissenswert: Der 3:0-Sieg der Rot-Blauen im Oktober 2017 war die einzige Heimniederlage des späteren Drittligameisters in der Saison 2017/18.

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