Zu Gast in Giesing!

Zu Gast in Giesing!

Es bedarf nicht vieler einleitender Worte für das kommende Wochenende. Unterhaching gegen München. Die Spielvereinigung gegen den TSV 1860. Rot-Blau gegen Weiß-Blau. Unser Vorbericht auf das Derby und natürlich alle Infos zum Wochenende im NLZ.


Unser Gegner:

Wer unter der Woche die Homepage des TSV 1860 München besuchte, fand dort einen Artikel mit dem Wort „Zusammenstehen“. Dass sich dahinter ein Artikel über das Ausscheiden der Gastgeber im Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokals verbarg, war allenfalls anhand des Veröffentlichungsdatums zu erahnen. Die Überschrift ist einmal mehr Sinnbild für einen Verein, der so viel Potenzial hat und doch regelmäßig hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibt. Zwar sind auch andere Vereine aus dem bayerischen Toto-Pokal ausgeschieden, doch für den TSV 1860 München ist das Ausscheiden Sinnbild der bisherigen Saison.

In dieser Woche wurde außerdem bekannt, dass der Vertrag von Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer nicht über den kommenden Sommer hinaus verlängert wird. Pfeifer soll bei den Verbandsvertretern wegen zu großer Nähe zum Investor in Ungnade gefallen sein. Seit Sommer sucht der Verein zudem erfolglos einen Nachfolger für Sportdirektor Günther Gorenzel, der um eine Vertragsauflösung gebeten hat, der der Verein auch nachgekommen war. Mehrere Kandidaten fanden weder bei den Vertretern des Vereins noch bei denen des Investors eine Mehrheit, sodass Trainer Maurizio Jacobacci weiterhin auch für den Kader verantwortlich ist. Unter seiner Verantwortung haben die Löwen auch in diesem Sommer ihren Kader mit 13 externen Neuzugängen und 18 Abgängen kräftig umgekrempelt.

Die aktuelle Saison begann gut für die Löwen, die nach Siegen gegen Waldhof Mannheim (2:0) und in Duisburg (3:0) an der Tabellenspitze standen und wieder einmal von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumten. Es folgten vier Niederlagen in Folge, darunter Heimpleiten gegen Lübeck (1:2) und Aue (1:2) und der Absturz bis auf den 16. Platz in der Tabelle. Seitdem erleben die Löwen regelmäßig ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem überzeugenden 2:0-Sieg in Halle und einem 1:0-Erfolg gegen Verl gab es ein 0:1 beim Aufsteiger SSV Ulm. Einem starken 0:0 gegen Tabellenführer Dynamo Dresden folgte ein bitteres 1:1 in Münster, als man erst in der 87. Minute den Ausgleich kassierte. Auf den 2:0-Sieg gegen Freiburg II folgten Niederlagen bei Viktoria Köln (1:2) und gegen Jahn Regensburg (0:1). Im letzten Spiel vor der Länderspielpause gab es einen 3:2-Sieg bei Bayern-Bezwinger 1. FC Saarbrücken, gefolgt von der bereits erwähnten 0:1-Niederlage im Toto-Pokal beim Fünftligisten FC Pipinsried.

Mit 20 erspielten Punkten steht der TSV 1860 München aktuell auf dem 12. Tabellenplatz. Sowohl der Relegationsplatz als auch der erste Abstiegsplatz sind jeweils sieben Punkte entfernt. Mit Niklas Lang, Julian Guttau und Joel Zwarts fehlten dem TSV 1860 München zuletzt drei Leistungsträger. Lang und Guttau stehen den Löwen wieder zur Verfügung, lediglich Torjäger Zwarts (bisher 4 Tore) fällt für Samstag aus.

Das Stadion an der Grünwalderstraße wird am Samstag mit 15.000 Zuschauern wieder ausverkauft sein. Darunter allerdings auch rund 1.500 Fans der Rot-Blauen. Anpfiff ist um 14.03 Uhr, der BR überträgt das Derby live im Fernsehen.

Die Bilanz der Vereine:

Das erste Pflichtspiel zwischen den Rot-Blauen und dem TSV 1860 fand im August 1982 in der damals drittklassigen Bayernliga statt. Die Spielvereinigung gewann vor 28.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 2:0. Insgesamt gab es bisher 35 Pflichtspiele zwischen den beiden Vereinen.

Die Bilanz spricht mit 15 Siegen, davon zwei in der Bundesliga, leicht für die Vorstädter. Den höchsten und bis dato letzten Sieg feierte man am 3. Dezember 2006, als man im ausverkauften Sportpark einen 5:1-Sieg feiern konnte. Stefan Buck (2 Tore), Robert Lechleiter, Darlington Omodigabe und Bruno Custos trafen damals für Unterhaching.

Insgesamt 9 Spiele endeten unentschieden, darunter auch das 1:1 in der 3. Liga im September 2018, als Stefan Schimmer erst in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte. Das torreichste Unentschieden gab es im März 1988: Beim 3:3 im Grünwalder Stadion glichen die Rot-Blauen dreimal eine Führung der Löwen aus. Für Unterhaching trafen Alfred Ruthe, Thomas Grosser und Michael Binner.

12 Niederlagen gab es bis dato gegen den TSV 1860 München. Die erste Niederlage war zugleich die höchste: Im Dezember 1985 unterlagen die Rot-Blauen in München mit 1:4 (Torschütze: Thomas Grosser). Die letzte Niederlage gab es im Februar 2021, als Robert Müller im Grünwalder Stadion zwar zum 1:1 ausgleichen konnte, am Ende man aber mit 1:3 unterlag. Das 1:3 war die sechste Pflichtspielniederlage in Folge gegen die Löwen.

Vor der Eröffnung des Sportparks trugen die Vorstädter ihre Spiele gegen den TSV 1860 immer im Grünwalder Stadion aus, so auch das 0:0-Unentschieden im Oktober 1990. Die 17.000 Zuschauer, die damals das Spitzenspiel Zweiter gegen Erster verfolgten, sind bis heute die höchste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel der Spielvereinigung.

Alle Spiele findet ihr in der Gegnerdatenbank.

Die Geschichte des TSV 1860 München:

Die Fußballabteilung des heutigen TSV 1860 München wurde am 25. April 1899 gegründet. Das erste öffentliche Spiel bestritt der Verein allerdings erst drei Jahre nach der Abteilungsgründung, als er am 27. Juli 1902 dem 1. Münchner FC 1886 mit 2:4 Toren unterlag. Auch das erste Stadtderby gegen den FC Bayern München im September 1902 ging mit 0:3 verloren.

1905/06 stieg die Mannschaft in den Ligabetrieb der damals erstklassigen A-Klasse Südbayern ein und bereits 1911 wurde das Gelände des heutigen Stadions an der Grünwalder Straße gepachtet und zur Heimspielstätte des damaligen TV 1860 München. Nach der reinlichen Scheidung der Turn- und Sportvereine in den Jahren 1923/24 lief die Mannschaft fortan als SV 1860 München auf.

Erstmals 1927 und insgesamt sechsmal konnte sich der TSV für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. 1927 und 1933 erreichten die Löwen jeweils das Halbfinale und 1931 sogar das Finale um die deutsche Meisterschaft. Trotz zweimaliger Führung verloren die Löwen in Köln durch einen Treffer in der Schlussphase mit 2:3 gegen Hertha BSC.

Der Verein, der nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als Vorzeigeverein galt, fusionierte im März 1934 zum heutigen Turn- und Sportverein München von 1860. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt der TSV 1860 das Startrecht für die erstklassige Oberliga Süd und wurde 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga.

Den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feierte der TSV 1860 München in der Saison 1965/66, als er zum bisher einzigen Mal Deutscher Meister wurde. 1967 fehlten den Löwen zwei Punkte zur Titelverteidigung, als man hinter Eintracht Braunschweig Vizemeister wurde. Aber schon 1970 stiegen die Löwen erstmals aus der Bundesliga ab.

1982 wurde dem Zweitligisten die Lizenz entzogen und die Löwen mussten in die drittklassige Bayernliga absteigen. Nach neun Jahren gelang für eine Saison die Rückkehr in die 2. Bundesliga und nach einer erneuten Ehrenrunde in der Bayernliga gelang der Wiederaufstieg ins Unterhaus. Mit dem dritten Platz in der 2. Bundesliga 1994 feierten die Löwen im Anschluss den Durchmarsch in die Bundesliga.

Zehn Jahre spielten die Löwen in Folge in der Bundesliga, wobei ein vierter Platz 2000 die beste Platzierung war. In dieser Zeit spielte der Verein meist im Münchner Olympiastadion. Nachdem Abstieg aus der Bundesliga 2004, kehrte man für die meisten Spiele der 2. Bundesliga ins Stadion an der Grünwalderstraße zurück. Mit der Eröffnung der Münchner Arena in Fröttmaning im Jahr 2005, fand man dort eine neue Spielstätte, die aber aufgrund der gemeinsamen Nutzung mit dem FC Bayern von vielen Fans abgelehnt wurde. Um liquide zu bleiben, musste der Verein schon 2007 seine Anteile am Stadion an den FC Bayern verkaufen. 2011 musste man aufgrund anhaltender finanzieller Schwierigkeiten sogar 60 % der Anteile an der Fußball-GmbH an einen Investor verkaufen.

Nach 13 Spielzeiten in der 2. Liga musste der Verein in der Saison 2016/17 zum zweiten Mal in die Relegation. Die Spiele gegen den Drittligisten SSV Jahn Regensburg wurden zum Fiasko für die Löwen. Der Verein verlor das von Krawallen überschattete Rückspiel in München mit 0:2 und stieg sportlich in die 3. Liga ab. Es wurde aber noch schlimmer für den Verein und der 2. Juni 2017 wurde zum bis dato schwärzesten Tag der Vereinsgeschichte. Da der Investor die benötigten finanziellen Mittel für eine Teilnahme an der 3. Liga nicht bereitstellte, erhielt der Club keine Lizenz für die 3. Liga und stürzte in die viertklassige Regionalliga Bayern ab.

Nach dem Abstieg zog der Verein aus der Münchner Arena aus und trägt seitdem seine Heimspiele wieder im Stadion an der Grünwalderstraße aus. Als Meister der Regionalliga Bayern bestritten die Löwen 2018 die Aufstiegsspiele zur 3. Liga gegen den 1. FC Saarbrücken. Nach einem 3:2-Auswärtssieg reichte den Löwen im Rückspiel ein 2:2-Unentschieden zum Aufstieg in die 3. Liga. Mittlerweile spielt man im sechsten Jahr in der 3. Liga.

Die Münchner Löwen gewannen 1942 erstmals den DFB-Pokal durch einen 2:0-Sieg gegen den FC Schalke 04. Im Jahr 1964 stand der Verein zum zweiten Mal im Finale und konnte auch dieses gewinnen, als man sich gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 durchsetzte. Im Jahr 1967 erreichte der TSV 1860 München das Halbfinale. Dort verlor er das Münchner Stadtduell gegen den FC Bayern mit 1:3.

Die Löwen spielten mehrfach in internationalen Wettbewerben, erstmals in der Saison 1964/65, in der sie auch ihren größten internationalen Erfolg feiern konnten. Im Pokalwettbewerb erreichten sie das Finale, das sie vor fast 100.000 Zuschauern in Wembley mit 0:2 gegen West Ham United verloren. In der Saison 1966/67 erreichte die Mannschaft das Achtelfinale des Landesmeisterwettbewerbs, wo sie an Real Madrid scheiterte. Zuletzt spielte der TSV 1860 München in der Saison 2000/01 international, als er in der Qualifikation zur Champions League an Leads United scheiterte und im Anschluss im UEFA-Pokal bis in die dritte Runde kam.

Jeweils 20 Jahre spielten die Löwen in der Bundesliga (ewige Tabelle Platz 22) und in der 2. Bundesliga (ewige Tabelle Platz 15). Die 6 Jahre in der 3. Liga zeigen die Löwen aktuell auf Platz 19 der ewigen Tabelle.


U17-Nationalmannschaft im Viertelfinale

Die deutsche U17-Nationalmannschaft mit Konstantin Heide steht im Viertelfinale der Weltmeisterschaft. Am Dienstag gewann die Mannschaft in einer spannenden Partie gegen die Auswahl der USA mit 3:2.

Deutschland ging bereits nach 14 Minuten durch den Dortmunder Charles Herrmann mit 1:0 in Führung, musste aber nur zehn Minuten später den Ausgleich hinnehmen (24. Minute). Wiederum nur zehn Minuten später ging das Team von Christian Wück erneut in Führung. Torschütze zum 2:1 war der Hoffenheimer Max Moerstedt (34.). Die Führung der deutschen Elf hatte bis in die 80. Minute bestand, ehe die USA erneut ausgleichen konnte. Den viel umjubelten Siegtreffer erzielte drei Minuten vor Spielende der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Hamburger Bilal Yalcinkaya.

Im Viertelfinale trifft die Mannschaft nun am morgigen Freitag ab 9.30 Uhr deutscher Zeit auf die spanische Elf.


U21 gegen Karlsfeld

Nachdem die U21 der Rot-Blauen am vergangenen Wochenende die Tabellenführung übernommen hat, besteht nun die Chance, mit einem Sieg auf Platz eins zu überwintern. Als letzter Gegner im Jahr 2023 kommt der TSV Eintracht Karlsfeld nach Emmering. Die Gäste um ihren Torjäger Martin Schön, der bereits acht Treffer erzielen konnte, belegen derzeit mit 29 Punkten den 8. Tabellenplatz.

Am vergangenen Wochenende musste das Spiel der Gäste bei Tabellenführer Schwabmünchen abgesagt werden, sodass Karlsfeld ausgeruht in den Sportpark kommt. Im Hinspiel verloren die Vorstädter nach einem zwischenzeitlichen 2:2 am Ende deutlich mit 2:5.

Um als Tabellenführer zu überwintern, benötigt die U21 mindestens ein Unentschieden. Parallel zum Spiel in Emmering findet in Erkheim das Spitzenspiel des heimischen Tabellendritten TSV Erkheim gegen den Tabellenzweiten TSV Schwabmünchen statt.

SpVgg-U21 – TSV Eintracht Karlsfeld (Samstag, 25. November 2023, 14:00 Uhr, Hölzlstadion)


NLZ-Vorschau:

SpVgg-U19 – SpVgg Bayreuth (Sonntag, 26. November 2023, 13:00 Uhr, Sportpark Kunstrasen)

Die Haidl-Elf startet am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth in die Rückrunde der Bayernliga. Die Gäste aus Bayreuth, die derzeit mit 11 Punkten den zwölften Tabellenplatz belegen, verloren am vergangenen Spieltag mit 0:2 bei Wacker Burghausen. Im Hinspiel gab es einen 6:1-Auswärtssieg der Vorstädter.

FC Deisenhofen – SpVgg-U17 (Samstag, 25. November 2023, 12:00 Uhr, Deisenhofen Kunstrasen)

Im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2023 steht für die U17 der Rot-Blauen das erste Rückrundenspiel auf dem Programm. Für die Mannschaft von Patrick Unterberger geht es nach Oberhaching zum Derby gegen den FC Deisenhofen. Für Deisenhofen ist es nach dem wilden 4:4-Unentschieden gegen die U16 des 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende das zweite Heimspiel in Folge.

Das Hinspiel gewannen die Vorstädter mit 4:2 gegen die Gastgeber, die derzeit mit 21 Punkten den fünften Tabellenplatz belegen.

SpVgg-U15 – SSV Jahn Regensburg (Samstag, 25. November 2023, 13:00 Uhr, Sportpark Kunstrasen)

Auch für die U15 steht am Wochenende der Start in die Rückrunde auf dem Programm. Zu Gast in Unterhaching ist dann der SSV Jahn Regensburg, der derzeit mit 16 Punkten den dritten Tabellenplatz belegt. Im Hinspiel gab es nach 1:0-Führung und zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand durch ein spätes Tor noch ein 2:2-Unentschieden.

Information: Solltet ihr die Spiele unserer Jugendmannschaften besuchen wollen, bitte prüft vorher beim BFV noch einmal den Spielort. Der Link ist jeweils hinterlegt.

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