Telegramm Woche 48

Telegramm Woche 48

Nach 16 Jahren, 11 Monaten, 3 Wochen und einem Tag gewinnen die Rot-Blauen wieder ein Derby gegen den TSV 1860 München. Wir blicken zurück auf das Spiel vom Samstag und haben natürlich wie gewohnt Ergebnisse und Infos aus dem NLZ.

Rückblick auf den 1:0-Sieg im Derby:

Trainer Marc Unterberger fasste die Gefühlslage vieler Haching-Fans nach dem Spiel treffend zusammen. Der Sieg sei „pure Erleichterung“, sagte der Coach nach dem Spiel bei Magenta Sport. Bis Schiedsrichter Timo Gansloweit mit dem Schlusspfiff den Sieg für die Rot-Blauen perfekt machte, war es aber ein wahrer Kraftakt.

Die Mannschaften beim Einlauf.

Bereits nach 22 Sekunden hatten die Gastgeber durch Manfred Starke die erste Chance zur Führung, Starke scheiterte mit seinem Schuss aber am überragenden René Vollath. Keine 60 Sekunden später musste Daniel Richter aus dem Löwen-Tor eilen, um einen langen Ball vor Mathias Fetsch zu klären. Den ersten Aufreger des Spiels gab es nach sechs Minuten, als Leroy Kwadwo Patrick Hobsch kurz vor dem Strafraum zu Fall brachte und dafür Gelb sah. Den anschließenden Freistoß von Sebastian Maier parierte Löwentorwart Richter. Die erste Gelbe Karte für die Vorstädter sah Dennis Waidner, der Tim Rieder in der 16. Minute an der Strafraumgrenze von den Beinen holte.

Das Tor des Tages fiel bereits in der 21. Minute. Sebastian Maier hatte einen verlorenen Ball im Mittelfeld zurückerobert und schnellen Schrittes einen Konter eingeleitet. Im Zusammenspiel mit Simon Skarlatidis und Dennis Waidner scheiterte der erste Versuch von Maier, den Ball gefährlich zu machen. Nach einem Klärungsversuch von Glück, der den Ball aus dem Strafraum köpfte, war es dann ein Geniestreich von Maier. Mit dem Rücken zum Tor stehend, schlug der ehemalige Münchner den Ball per Außenrist in den Strafraum, wo Mathias Fetsch, auch ein ehemaliger Münchner, ins lange Eck zur 1:0-Führung einköpfte.

Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Rot-Blauen das Spielgeschehen im Anschluss, ohne jedoch zu weiteren Chancen zu kommen. Nach einer halben Stunde erhöhten die Gastgeber dann aber das Tempo und kamen in der 36. Minute zum nächsten Abschluss. Eine flache Hereingabe von Lakenmacher konnte Starke aber nicht im kurzen Eck unterbringen. Starke war es auch, der Vollath in der 37. Minute mit einem Distanzschuss aus 30 Metern prüfte.

In der 43. Minute stockte allen Haching-Fans der Atem, als Vollath nach einem Rückpass von Schwabl zum Dribbling ansetzte, dabei aber einen Löwenspieler übersieht. Sein in Bedrängnis gespielter Pass auf Schifferl gerät zu kurz und wird von Starke abgelaufen. Über Umwege landet der Ball bei Schröter, der auf das leere Tor schießt, doch dort steht Seppi Welzmüller und klärt den Ball von der Linie. Das Spielgerät bleibt aber in der Gefahrenzone und so kommt auch Ludewig zum Abschluss, dessen Schuss wiederum wird von Skarlatidis endlich final geklärt.

Die Rot-Blauen überstehen diese Drangphase und so geht es nach einer dreiminütigen Nachspielzeit bei einsetzendem Schneefall in die Halbzeitpause.

Wie in der ersten Halbzeit gab es auch in der zweiten Halbzeit eine schnelle Verwarnung. Nach einem Textiltest von Stiefler an Lakenmacher sieht der Hachinger den gelben Karton. Nach dem anschließenden Freistoß kommt Lakenmacher zum Kopfball, doch Vollath kann den Ball abfangen und leitet einen Konter ein. Zwar kommt Skarlatidis zum Abschluss, doch sein Schuss geht weit am Tor vorbei. Die erste wirklich gefährliche Abschlusschance der Löwen in der zweiten Halbzeit hatte Schröter in der 50. Minute, als er sich mit einem Dribbling in den Strafraum tankte, sein anschließender Schuss geht aber am langen Eck vorbei.

Die Fankurve der Löwen mit der Anzeigetafel.

Die Vorstädter stehen in der Folge wieder sicher und erzielen in der 57. Minute fast den zweiten Treffer. Ein Distanzschuss von Aaron Keller wird von Kwadwo abgefälscht und streift nur knapp am langen Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke bringt Skarlatidis flach in den Strafraum, wo Hobsch zum Abschluss kommt, den Ball aber neben das Tor setzt. In den nächsten Minuten findet das Spielgeschehen in der Hälfte der Löwen statt. Fetsch kann eine Flanke von Schwabl nicht erreichen und nach einem Ausflug von Richter bringt Keller den Ball in den Fünfmeterraum, wo die Löwen klären können (59. Minute).

In der 60. Minute kommt der TSV zur nächsten Gelegenheit. Greilinger zieht nach einer Ballstafette von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss geht jedoch über das Tor. Unmittelbar danach wechseln beide Trainer zum ersten Mal. Bei den Gastgebern kommt Julian Guttau für Kilian Ludewig und bei Haching Florian Schmid für Aaron Keller.

Nach einem Einwurf kommt es in der 61. Minute im Strafraum zu einem Zweikampf zwischen Dennis Waidner und Schröter. Der Münchner kommt zwar zu Fall, steht aber sofort wieder auf und spielt weiter. Zum Entsetzen aller Vorstädter pfeift Schiedsrichter Gansloweit jedoch Foulspiel und entscheidet auf Elfmeter. Eine Entscheidung, die nicht nachvollziehbar ist. Man kann es als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen, dass René Vollath den fälligen Strafstoß von Schröter pariert. Für seine erneut überragende Leistung wurde Vollath vom Kicker zum insgesamt vierten Mal in die Elf des Tages berufen.

In der 64. Minute steht Schiedsrichter Gansloweit erneut im Mittelpunkt. Als ein Ball ins Aus geklärt wird, bleibt Sebastian Maier liegen und muss behandelt werden. Glück, der schnell weiter spielen will, wirft daraufhin den Ball auf den Boden. Schiedsrichter Gansloweit wertet diese Aktion als Unsportlichkeit und schickt den Löwen mit Gelb-Rot unter die Dusche. Eine harte, wenn auch regelkonforme Entscheidung.

In der 70. Minute kommt Maxi Welzmüller für den leicht angeschlagenen Sebastian Maier ins Spiel. Obwohl die Gastgeber einen Mann weniger auf dem Platz sind, haben sie in den nächsten Minuten mehr vom Spiel und so muss Schwabl in der 73. Minute nach einer Flanke in höchster Not vor Kwadwo klären.

Bei stärker werdendem Schneefall, aber der 83. Minute wurde mit rotem Ball gespielt, kommen die Vorstädter jetzt immer wieder zu Kontersituationen. Fetsch nach Zuspiel von Schmid (89.) und Stiefler (91.) haben die besten Chancen auf 2:0 zu stellen und das Spiel endgültig zu entscheiden.

Die Gastgeber sind zwar sichtlich um den Ausgleich bemüht, doch die Hachinger Hintermannschaft steht sicher und lässt kaum Chancen zu. Auf einem immer schwieriger zu bespielendem Untergrund verflacht die Partie in den Schlussminuten weiter, bevor nach insgesamt über 100 Minuten Spielzeit endlich der Schlusspfiff ertönt.

Es ist der erste Sieg der Vorstädter über die Löwen seit dem 3. Dezember 2006 und der erste in Liga 3.

Die Mannschaft nach dem Sieg beim Jubeln vor dem Block.

An dieser Stelle muss auch noch einmal erwähnt werden, was für eine tolle Stimmung die Fans im Gästeblock gemacht haben. Gerade im Fernsehen hört man überwiegend die Hachingfans ihre Mannschaft anfeuern. Kein Wunder also, dass der Weg von Marc Unterberger mit Schlusspfiff direkt in die Kurve führte.


Kommentar zur Schiedsrichteransetzung.

Manchmal muss man sich schon fragen, nach welchen Kriterien der Deutsche Fußball-Bund die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter einteilt. Warum schicke ich einen 27-Jährigen, der gerade mal 15 Spiele in der 3. Liga gemacht hat, in ein Derby? Warum wird für dieses Spiel nicht ein Schiedsrichter aus der 2. Bundesliga oder vielleicht sogar aus der Bundesliga eingesetzt?

Natürlich gibt es keine Garantie, dass ein höherklassiger Schiedsrichter ein Spiel fehlerfrei pfeift, aber eine brisante Partie wie gestern verdient einen hochklassigen Schiedsrichter.


U17-Nationalmannschaft im Halbfinale.

Konstantin Heide steht mit der deutschen U17-Nationalmannschaft im Halbfinale der Weltmeisterschaft. Am vergangenen Freitag gewann die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück in Jakarta mit 1:0 gegen die spanische Auswahl. Den 1:0-Siegtreffer erzielte der Dortmunder Paris Brunner per Foulelfmeter in der 64. Minute. Brunner war zuvor im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht worden.


U21 ohne Spiel.

Das Spiel der U21 gegen den TSV Eintracht Karlsfeld musste am Samstag aufgrund der Witterungsverhältnisse abgesagt werden. Der Platz in Emmering war aufgrund der Schnee- und Regenfälle nicht bespielbar.

Durch den Spielausfall verloren die Vorstädter leider auch die Tabellenführung und sind aktuell Zweiter. Neuer Tabellenführer der Landesliga Südwest ist der TV Erkheim, der den bisherigen Tabellenzweiten TSV Schwabmünchen mit 5:0 aus dem eigenen Stadion schoss. Sollte Schwabmünchen am kommenden Samstag sein Heimspiel gegen Eintracht Karlsfeld gewinnen, würden die Rot-Blauen sogar nur auf dem dritten Tabellenplatz überwintern.

Sollte das Spiel gegen Karlsfeld nicht noch in diesem Jahr nachgeholt werden, gibt es für die zweite Mannschaft keine Punktspiele mehr in diesem Jahr. Regulär geht es für die Vorstädter erst in drei Monaten am 2. März weiter. Dann gleich mit dem Schlagerspiel gegen den neuen Tabellenführer TV Erkheim.


NLZ-Ergebnisse:

SpVgg-U19:

Das Spiel der U19 gegen die SpVgg Bayreuth wurde witterungsbedingt abgesagt.

FC Deisenhofen 0:4 SpVgg-U17

Am Samstag gewann die Mannschaft von Patrick Unterberger das Derby beim FC Deisenhofen mit 4:0. Lorenz Leger traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (40. Minute) zur 1:0-Führung. In der zweiten Halbzeit erhöhte Jona Meiner mit einem Doppelpack (48./58. Minute) auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte Milan Kodaj in der 64. Minute mit dem 4:0.

Die U17 bleibt durch den Sieg natürlich an der Tabellenspitze. Patrick Unterberger und sein Co-Trainer Vitali Matvienko fuhren nach dem Sieg direkt ins Grünwalderstadion, um dort im Fanblock den nächsten Derbysieg zu sehen.

SpVgg-U15 3:1 SSV Jahn Regensburg

Die U15 der Vorstädter feierte am Samstag einen wichtigen Dreier. Gegen den Tabellendritten Jahn Regensburg gab es einen 3:1-Heimsieg. Ferdinand Borne erzielte in der 32. Minute den Treffer zur 1:0-Halbzeitführung. In der zweiten Halbzeit erhöhte Moritz Bronner in der 48. Minute auf 2:0, ehe die Gäste durch einen Foulelfmeter zum Anschlusstreffer kamen (57. Minute). Mit seinem Treffer zum 3:1 in der 68. Minute sorgte Paolo Reimann schließlich für die Entscheidung.

Mit 12 Punkten steht die Frensch-Elf jetzt auf dem sechsten Platz und hat nun sechs Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz.


Geburtstage:

Am 27. November feiert der Ex-Hachinger Dominik Stroh-Engel seinen 38. Geburtstag. „Strohnaldo“ trug in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 das Trikot der Spielvereinigung. In 66 Spielen erzielte er 19 Treffer. Stroh-Engel spielt aktuell beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern und konnte in der aktuellen Saison bisher drei Treffer erzielen.

Historische Ergebnisse:

Vor 25 Jahren:

Am 29. November 1998 gewinnt der Tabellenzweite der 2. Bundesliga, vor 2000 Zuschauern im Sportpark, mit 1:0 gegen die SG Wattenscheid 09. Torschütze des einzigen Treffers ist Altin Rraklli in der 82. Minute.

Vor 50 43 Jahren:

Aufgrund der Winterpause in der Spielzeit 1973/74, weichen wir auf das Jahr 1980 aus. Auf 15 Zentimeter tiefem Schneeboden verloren die Rot-Blauen am 29. November 1980 ihr erstes Saisonspiel in der Landesliga. Am letzten Spieltag der Hinrunde gelang der SpVgg Kaufbeuren ein 2:0-Sieg gegen die Grosser-Elf.

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