In etwas mehr als einer Woche startet die SpVgg in die restliche Saison der Regionalliga Bayern. Wir fragen uns, was ist für die Mannschaft im ersten Jahr nach dem Abstieg noch erreichbar?
Nach einem für uns zu erwartenden schwachen Saisonstart fing sich die Mannschaft und stabilisierte sich im oberen Drittel. Leider ließ man in Heimspielen gegen schwächere Teams wichtige Punkte liegen (z.B. das 1:1 gegen Rain oder das 0:0 gegen Illertissen). Der Kontakt zur Spitze riss nicht zuletzt durch die beiden aufeinanderfolgenden Niederlagen in den Topspielen bei Regensburg (1:2) und gegen Burghausen (0:1) ab und beträgt derzeit acht Punkte.
Erstmals aber musste der Verein im Winter keine Spieler verkaufen. Mit Vitalij Lux und Caleb Clarke konnte die Mannschaft sogar mit zwei Stürmern verstärkt werden. Beide bringen Erfahrung in der Regionalliga Bayern mit sich und sind auf dem Papier eine Verstärkung für die Mannschaft. Zudem wurde Sascha Bigalke wieder mit einem Vertrag ausgestattet. Was er nach zwei überstandenen Kreuzbandrissen wirklich leisten kann, wird sich zeigen.
In den Testspielen gab es gute Ergebnisse für die Elf von Claus Schromm. Ein 3:4 gegen Bayernligist Unterföhrung, ein achtbares 1:3 gegen Zweitligist Nürnberg. Sowie ein 4:1 gegen Wattens (Tabellenführer 3. Liga Österreich). Die Mannschaft wird vor dem Start noch zwei weitere Testspiele bestreiten. Gegen Regionalligaabsteiger Heimstetten sowie ein Härtetest beim Österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg.
In den ersten vier Spielen der Rückrunde holte die Mannschaft im Vergleich zur Hinrunde drei Punkte mehr, in der Abwehr steht man stabil und kassierte die wenigsten Gegentreffer der gesamten Liga (18). Eine Frage in der Rückrunde wird sein, ob die beiden Winterzugänge die Sturmmisere verbessern können. Zwar sind 32 Treffer auf den ersten Blick ein guter Wert, aber 48 % (15) davon erzielte man in drei Spielen (6:1 gg. Bayreuth, 5:0 in Memmingen und 4:0 in Buchbach). In nur acht Partien, darunter die drei oben angesprochenen, konnte man mehr als ein eigenes Tor erzielen. In sechs Partien blieb man gar ohne eigenen Treffer.
Was also kann diese Mannschaft noch erreichen? Ein Vorteil für die Spielvereinigung dürfte das Restprogramm sein. Gegen Tabellenführer Burghausen und Verfolger Regensburg hat die Mannschaft bereits zwei Mal gespielt. Der Dritte, Nürnberg II, muss wie die II. der Bayern in den Sportpark. Von den ersten acht der Tabelle muss man nur nach Illertissen und zu den kleinen Bayern.
Wichtig wird vor allem ein guter Start sein. Bekanntlich ist die Spielvereinigung kein Freund von Schnee und Eis. Da die Temperaturen aber mild sind und hoffentlich so bleiben, könnte es einen besseren Start geben, als oft in vergangenen Jahren. Zudem ließt sich das Auftaktprogramm auf dem Papier einfach: In Schweinfurt (16.), gegen Schalding-Heining (15.) und beim Letzten Augsburg II (18.).
Sollte die Mannschaft aus den ersten drei Partien die zu erwartenden neun Punkte holen, könnte sie noch einmal ganz oben angreifen. Allerdings beträgt, wie bereits angesprochen, der Rückstand acht Punkte auf die Spitze. Tabellenführer Burghausen hat einen Lauf und die letzten vier Spiele gewonnen. Verfolger Regensburg, der lange die Spitze innehatte, hat den eh schon großen Druck mit dem Trainerwechsel noch einmal erhöht.
Sollte die SpVgg in die Spitzengruppe stoßen, dürfte auch die Frage nach der Lizenz aufkommen. Der Verein wurde in der letztjährigen Drittligasaison mit zwei Negativpunkten belegt. Immer wieder hat man gelesen, dass der Verein die Lizenz für die Liga nicht erhalten hätte. Damit wäre neben dem sportlichen, auch ein finanzieller Abstieg am Ende gestanden.
Das Vereinsumfeld spricht seit jeher von einer Übergangssaison. Aber vielleicht hat die Mannschaft von Claus Schromm etwas anderes vor? Lassen wir uns überraschen!