Herbstmeister, ist Haching zu stoppen?

Die Spielvereinigung ist das Maß aller Dinge in der Regionalliga Bayern. Mit einem 4:1 Sieg gegen die SpVgg Bayern Hof sicherte sich die Schrommelf bereits drei Spieltage vor Ende der Hinrunde die Herbstmeisterschaft. Noch nie seit Bestehen dominierte eine Mannschaft die Liga so, wie die Spielvereinigung. Imposante 38 Punkte mit zwölf Siegen und zwei Unentschieden bei keiner Niederlage sind die überragende Bilanz nach dem 14. Spieltag. Im heimischen Sportpark ließ die SpVgg lediglich drei Gegentore zu und gewann alle sieben Partien, mehrfach mit drei oder vier Toren Unterschied.

14 Punkte Vorsprung hat die Mannschaft auf ihre Verfolger von der Säbener Straße, vom Valzner Weiher und aus Giesing. 24 Punkte sammelten die zweiten Mannschaften bisher. Gewinnen die kleinen Löwen ihr Nachholspiel, sind es allerdings „nur noch“ elf Punkte Vorsprung. Lediglich die 2. Mannschaft des FC Bayern konnte sich bisher überhaupt eine eigene Führung gegen die SpVgg erspielen. Das 2:2 im Grünwalder Stadion blieb auch die einzige Partie, in der die SpVgg mehr als einen Gegentreffer hinnehmen musste.

Wer also soll diese Hachinger Übermannschaft stoppen? Auch ohne es mit den Hachingern zuhalten, kann es darauf eigentlich nur eine Antwort geben: Niemand aus der Regionalliga Bayern.

Bis zur Winterpause bestreitet die Mannschaft noch sieben Partien (vier davon in der Festung Sportpark). Die Mannschaften sind dabei direkte Gegner um die Meisterschaft, unter anderem die 2. der Löwen und des FC Bayern München. Tritt die Mannschaft weiter so dominant auf und bleibt von schweren Verletzungen verschont, könnte die Meisterschaft zur Winterpause vor- und vier bis fünf Spieltage vor Saisonende entschieden sein.

Die enorme Dominanz der Mannschaft ist aber gleichzeitig die große Gefahr. Obwohl sich in den vier bisher gespielten Aufstiegsrunden zwei Mal der Meister der Bayerischen Regionalliga durchsetzte, wird die Liga häufig als schwächste der fünf Ligen belächelt. Die Spielvereinigung könnte also in Aufstiegsspielen auf einen Gegner treffen, der womöglich bis zum letzten Spieltag in seiner Liga gefordert wurde. Zudem dürfte ein anderer Meister versuchen, der Schrommelf ihr eigenes Spiel aufzudrücken. Auch, wenn die Hintermannschaft bisher nur acht Gegentore zuließ, offenbarte sie unter Druck auch ihre Schwächen.

Claus Schromm und sein Team werden also auch als Psychologen gefordert sein. Es dürfte ein spannender Balanceakt werden, die Anspannung in der Mannschaft nach einer möglichlichen frühen Meisterschaft hochzuhalten und gleichzeitig Spieler vor möglichen Verletzungen zu schonen.

Die Aufstiegsspiele zur 3. Liga sind für Ende Mai terminiert, eine Woche nach regulärem Ende der Regionalliga. Würde die SpVgg ins Totopokalfinale einziehen, fände dies, nach aktuellem Terminplan, zwischen diesen Aufstiegsspielen statt. Da man als Meister eh für den DFB-Pokal qualifiziert ist, dürfte dies kein Problem sein.

Dies alles tritt natürlich nur ein, wenn die Spielvereinigung die Lizenz für Liga 3 erhält.

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